- Huchel
- Hụchel,Peter, Schriftsteller, * Berlin 3. 4. 1903, ✝ Staufen im Breisgau 30. 4. 1981; begann mit Veröffentlichungen in Zeitschriften, arbeitete 1930-33 auch redaktionell an der Zeitschrift »Die literarische Welt« mit. Einen ersten Gedichtband, »Der Knabenteich«, zog er 1933 zurück. 1933-41 schrieb er einige Hörspiele und Funkkantaten (u. a. die Puppenspieladaption »Dr. Faustens Teufelspakt und Höllenfahrt«, Ursendung 1933); 1940-45 war er Soldat, nach Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft 1945-48 Lektor, dann künstlerischer Leiter des (Ost-)Berliner Rundfunks. Ab 1949 Chefredakteur von »Sinn und Form«, gab er der Zeitschrift ein weltoffenes, künstlerisch anspruchsvolles Gepräge. 1962 wurde er, unter dem Vorwurf mangelnder Aufmerksamkeit für die sozialistisch-realistische Literatur, zum Rücktritt gezwungen; lebte unter demütigenden Bedingungen noch bis 1971 in der DDR, ehe er ausreisen durfte. Huchels Lyrik spiegelt die Natur seiner märkischen Heimat, die Erfahrungen des Krieges und die Bitterkeit der Isolation (»Chausseen, Chausseen«, 1963). Mit ihrer schlichten Sprache, ihrer knappen (meist freirhythmischen) Diktion und ihrer zeitlosen Bildlichkeit beeinflusste sie wesentlich die jüngere deutsche Lyrikergeneration. Huchel erhielt 1971 den Österreichen Staatspreis für Europäische Literatur.Weitere Werke: Gedichte (1948); Die Sternenreuse. Gedichte 1925-1947 (1967); Gezählte Tage (1972); Ausgewählte Gedichte (1973); Die neunte Stunde (1979).Ausgabe: Gesammelte Werke, herausgegeben von A. Vieregg, 2 Bände (1984).Über P. H., hg. v. Hans Mayer (1973);
Universal-Lexikon. 2012.